Tourbericht Mettmann 6. + 7. November 2010

 

Weltrekord und Taliban in Mettmann

 

Ja, der Rekord ist geknackt. Als fahrende Spielleute sind wir auf und ab in Deutschland und manchmal auch im Ausland unterwegs. Die Heimat des Spielmannes ist die Autobahn. Manchmal aber küsst einen das Glück in Form einer kurzen Anfahrt. Wir haben schon das Glück viel in „unserem Einzugsbereich“ unterwegs zu sein. Nicht umsonst nennt man das Rheinland und das Ruhrgebiet auch Alavialand. Aber in der Heimat Mettmann zu spielen brachte uns den Anfahrtsrekord von 2 Minuten!! Ich hätte auch zu Fuß gehen können.

Ein nicht mehr zu knackender Rekord für die Ewigkeit, der in einem Atemzug mit Usain Bolt, Michael Johnson und Michael Phelps genannt werden wird.

 

Aber nun zu Mettmann. Der wunderschöne Marktplatz an der Kirche ist natürlich wie gemacht für einen Mittelaltermarkt, schreit förmlich danach. Auch das Publikum wusste das zu schätzen und alle Aktiven aus Mettmann (ja auch die Leones hatten Heimspiel) waren echt stolz, dass das Mettmanner Publikum eine Bestnote im Landesvergleich erringen konnte. Interessiert, aufgeschlossen und begeisterungsfähig – so wie man sich ein Publikum eben wünscht. Wir sind stolz auf euch!! Echt!!

 

Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Publikum handverlesen war. Denn es kam ja nicht jeder auf den Platz. Nein, soooo einfach ist das in Mettmann nicht. Mettmanns „Oberer Markt“ ist etwa so gut gesichert wie ein Marktplatz in Kabul. An allen neuralgischen Ein- und Ausgängen standen bullige, austrainierte, kampfbereite Security-Mitarbeiter herum, um allen Gefahren zu trotzen, die da lauern könnten. Die Zugereisten Künstler fragten sich natürlich, was das für Gefahren sein könnten. Bedrohte die Taliban die Stadt, oder marodierende Söldnerbanden?

 

Es gab aber nichts zu tun für die tapferen Recken, die sich leicht belustig über das Treiben um sie herum, dem Müßiggang hingeben konnten, da die saufenden Jugendlichen, die sonst mit anderem Gesocks über dortige Veranstaltungen herfallen noch nicht mitbekommen haben, dass man sich auch auf dem Mittelaltermarkt herrlich-sinnlos betrinken kann. Hoffentlich bleibt das auch so, dass wir auch im nächsten Jahr ein überaus fröhliches und stimmungsvolles Fest in der Heimat feiern können.